Bouncen eines Projekts in eine Audiodatei

Sie können ein Projekt in eine oder mehrere Audiodateien rendern oder bouncen. Sie können ein Projekt mit der Bounce-Funktion in mehrere verschiedene Dateiformate gleichzeitig umwandeln. Ein Surround-Projekt lässt sich in mehrere Surround-Audiodateien bouncen.

Projekte lassen sich entweder in Echtzeit oder im Offline-Modus bouncen (letzteres geht normalerweise schneller). Alle Parameter, Effekte und Automationen auf den nicht stumm geschalteten Spuren im Projekt werden als Teil der Bounce-Datei aufgenommen.

Das Format (Stereo, Mono, oder Surround) der so erzeugten Bounce-Datei (oder Bounce-Dateien) hängt vom Format des Output-Channel-Strips ab. Der voreingestellte Output-Channel-Strip für Bounces ist Ausgang 1-2 (Output 1-2), der eine Stereo-Audiodatei erzeugt. Ist für den Output-Channel-Strip mono aktiviert, wird eine Mono-Audiodatei erzeugt.

Bounce-Dateien können in Logic Pro erneut verwendet werden. Auf diese Weise lässt sich Prozessorleistung sparen, indem mehrere Regionen, Instrumente und Effekte ersetzt oder auf Bypass geschaltet werden. Es ist auch möglich, Bounce-Dateien in anderen Musikprogrammen oder mit anderen Geräten zu verwenden, zum Mastern zu versenden, im Internet bereitzustellen (z. B. auf Webseiten oder im iTunes Store) oder auf mobile Geräte wie einen iPod zu laden.

Aktuelles Projekt in eine Audiodatei bouncen

  1. Im Bereich „Spuren“ oder im Mixer sollten Sie sichergehen, dass die Spuren, die Sie in die Bounce-Datei einfügen wollen, auf den Hauptausgang (Output 1-2) geroutet sind und nicht stummgeschaltet wurden.

    Verfügt Ihr Projekt über mehrere Output-Channel-Strips, können Sie nur die Spuren bouncen, die an einen bestimmten Output-Channel-Strip geroutet wurde. Verwenden Sie hierzu die Taste „Bnce“ in diesem Channel-Strip. Informationen zum Konfigurieren von Output-Channel-Strips finden Sie unter Verwenden von Output-Channel-Strips.

  2. Wählen Sie „Ablage“ > „Bouncen“ > „Projekt oder Abschnitt“.

  3. Wählen Sie im Dialogfenster „Bouncen“ ein oder mehrere Zielformate aus.

  4. Wenn Sie ein Zielformat auswählen, werden die Bounce-Optionen für dieses Format rechts neben dem Abschnitt „Ziel“ eingeblendet. Wählen Sie für jedes ausgewählte Zielformat die Bounce-Optionen aus.

  5. Mit den Reglern „Start“ und „Ende“ lässt sich der Bounce-Bereich auf Teile des Projekts begrenzen. Verwenden Sie den Aufwärts- oder Abwärtspfeil oder klicken Sie auf einen der Zahlenwerte und geben Sie einen neuen Wert ein.

    Ist der Cycle-Modus aktiviert, wenn Sie „Ablage“ > „Bouncen“ auswählen, wird nur für den durch den Cycle-Bereich umschlossenen Teil des Projekts eine Bounce-Datei erzeugt. Über die Regler „Start“ und „Ende“ können Sie festlegen, welcher Bereich des Projekts gebounct wird. Mehr Informationen zum Festlegen des Bounce-Bereichs finden Sie unter Festlegen des Bounce-Bereichs.

    Tipp: Um zu vermeiden, dass dabei Nachhall und andere Effektfahnen (Audioausklänge) am Ende des Projekts abgeschnitten werden, sollten Sie die Endposition des Bounce-Bereichs kurz nach dem Ende der letzten Region platzieren.

  6. Stellen Sie den Bounce-Modus ein, indem Sie eine der beiden Modustasten auswählen:

    • Echtzeit: Führt den Bounce-Vorgang in Echtzeit durch. Verwenden Sie diese Option, wenn Sie Audio- und Software-Instrument-Spuren oder externe MIDI-Klangquellen bouncen möchten, die Sie über Aux-Kanäle in den Mixer routen.

    • Offline: Das Bouncen im Offline-Modus ist bei komplexeren Projekten unter Umständen schneller als das Bouncen in Echtzeit und gestattet außerdem Bounce-Vorgänge, die in Echtzeit nicht möglich sind (da sie möglicherweise die Prozessorkapazität Ihres Computers übersteigen).

      Im Offline-Modus lassen sich nur interne Quellen (Audio- oder Instrument-Spuren) bouncen, nicht jedoch MIDI-Spuren oder Audio-Channel-Inputs. Das Bouncen im Offline-Modus ist nur verfügbar für Output-Channel von Geräten mit nativen Audiotreibern (Core Audio) jedoch nicht für DSP-basierte Audiohardware, für die wiederum nur das Bouncen in Echtzeit möglich ist. Andere Softwareprogramme, die über die ReWire-Technologie auf Ihren Mixer geroutet werden, können hingegen in das Offline-Bouncing einbezogen werden.

  7. Wählen Sie einen der folgenden Modi aus, um zusätzliche Steuerelemente für die Effektfahnen zu erhalten:

    • 2. Cycle-Durchgang bouncen: Der Bounce-Vorgang berücksichtigt die Wiederholung des Cycle-Bereichs, wobei das Erzeugen der Bounce-Datei beim zweiten Durchgang startet. Dies ist nützlich, wenn am Anfang der Bounce-Datei die Effektfahne vom Ende des ersten Cycle-Durchgangs enthalten sein soll.

    • Audioausklang einschließen: Die Bounce-Datei wird so weit wie nötig erweitert, sodass sie alle Instrument-Releases und Effektfahnen enthält.

    Hinweis: Einige Plug-Ins, einschließlich der zum Mastern verwendeten Plug-Ins und das Testoszillator-Plug-In, können Rauschen zum Signal hinzufügen. Die Option „Audioausklang einschließen“ sollte bei Verwendung dieser Plug-Ins nicht ausgewählt werden, da die resultierende Bounce-Datei zu groß würde.

  8. Wählen Sie eine Normalisierungseinstellung aus dem Einblendmenü „Normalisieren“:

    • Aus: Es findet keine Normalisierung statt.

    • Nur Übersteuerungsschutz: Nur im Fall einer Übersteuerung (also Pegel über 0 dB, woraus Clipping resultieren würde) wird eine Abwärts-Normalisierung angewendet, für niedrigere Pegel wird jedoch keine Normalisierung durchgeführt.

    • Ein: Im Projekt (eingehende Audiodaten) wird der Spitzenwert bei der Amplitudenhöhe ermittelt. Dann wird der Pegel erhöht, sodass der Spitzenwert sich auf dem höchsten Pegel befindet, der ohne Übersteuerung möglich ist.

  9. Wählen Sie „Zum Projekt hinzufügen“, um Bounce-Dateien im PCM-, MP3- oder M4-Format zum Bereich „Projektaudio“ hinzufügen.

  10. Klicken Sie auf „Bouncen“.

    Abhängig von der Länge und Komplexität eines Projekts kann der Bounce-Vorgang einen Moment dauern.

Festlegen des Bounce-Dateinamens und -Ordners

Standardmäßig stimmt der Name der Bounce-Datei mit dem ausgewählten Output-Channel-Strip überein. Wurde die Bounce-Datei über den Befehl „Ablage“ > „Bouncen“ erzeugt, wäre dies Output 1-2. Bounce-Dateien werden standardmäßig im Ordner „~/Music/Logic/Bounces“ gesichert. Sie können jedoch auch einen anderen Speicherort angeben. Der neue Speicherort wird für alle folgenden Bounce-Dateien verwendet.

Wenn Sie ein Projekt bouncen, können Sie den Namen ändern und einen anderen Speicherort für die Bounce-Datei(en) auswählen.

  1. Zum Umbenennen einer Bounce-Datei, geben Sie im Feld „Sichern unter“ einen neuen Namen ein.

    Abbildung. Dateiname und Ordnereinstellungen im Bounce-Fenster.
  2. Navigieren Sie zu dem Ort, an dem Sie die Bounce-Datei sichern wollen. Sie können auf die Taste „Neuer Ordner“ links unten im Bounce-Fenster klicken, um ggf. an einem beliebigen Ort einen neuen Ordner zu erstellen.

    Abbildung. Tasten „Neuer Ordner“ und „Bouncen“ im Bounce-Fenster.
  3. Klicken Sie auf „Bouncen“.

Wenn Sie in Dateien mit mehreren Zielorten bouncen, werden alle verbleibenden Dateien in den ausgewählten Ordnern gesichert. Alle Dateien haben den selben Dateinamen, weisen allerdings eine entsprechende Dateiendung auf (.pngff, .mp3, .m4a usw.).

Auch das Bouncen einzelner Spuren oder das Bouncen aller Spuren auf einmal ist möglich.

Eine weitere Option ist das Brennen eines Projekts auf CD oder DVD parallel zum Bouncen.