Hermode Tuning
Hermode Tuning steuert die Stimmung elektronischer Instrumente (oder der Software-Instrumente in Logic Pro) während einer musikalischen Darbietung automatisch. Um saubere Frequenzen für alle Quint- und Terzintervalle in allen möglichen Akkord- und Intervall-Folgen zu erzeugen, würde ein Keyboard um vieles mehr als 12 Tasten pro Oktave benötigen. Hermode Tuning leistet hier Abhilfe: Es hält das Tonhöhenverhältnis zwischen Tonarten und Noten aufrecht, während es die einzelnen Noten elektronischer Instrumente korrigiert, was einen hohen Grad tonaler bzw. harmonischer Reinheit zur Folge hat. Dieser Vorgang stellt pro Note bis zu 50 minimal unterschiedliche Frequenzen zur Verfügung, erhält aber gleichzeitig die Kompatibilität mit der fixierten Stimmung von 12 Tönen pro Oktave.
Die Frequenzkorrektur basiert auf der Analyse der Akkordstrukturen. Die Positionen der einzelnen Noten in jedem Akkord werden analysiert und die Summe der Abstände der einzelnen Noten zur temperiert gestimmten Tonleiter auf „Null“ gesetzt. In kritischen Situationen helfen verschiedene Funktionen zur Kompensation, die Verstimmung möglichst niedrig zu halten, wenn notwendig zu Lasten der absoluten Reinheit. Zum Beispiel:
Die Noten C, E und G bilden gemeinsam einen C-Dur-Akkord.
Um diesen harmonisch zu stimmen, müsste die Terz (das E) um 14 Cent (ein Cent ist 1/100 eines temperiert gestimmten Halbtons) und die Quint (das G) um 2 Cent nach oben korrigiert werden.
Beachten Sie, dass die Hermode-Stimmung nicht statisch, sondern dynamisch funktioniert: Sie passt sich ständig an den aktuellen musikalischen Inhalt an. Dies liegt daran, dass anders als in der temperierten bzw. normalen Stimmung, Quinten und Terzen auf ideale Frequenzverhältnisse gestimmt werden können: Die Quint auf ein Verhältnis von 3:2, die große Terz auf 5:4. Dur-Dreiklänge klingen dadurch wesentlich überzeugender. Bei reinen (skalierten) Stimmungen ändert die Hermode-Stimmung die Frequenzen auf Werte, die teilweise höher und teilweise tiefer sind.