Parameter für MIDI-Regionen

Die folgenden Parameter sind im Informationsfenster „Region“ für MIDI-Regionen (und Software-Instrument-Apple Loops) verfügbar.

Die Parameter für die MIDI-Region gelten auch für Ordner und werden global auf alle darin enthaltenen MIDI-Regionen übertragen.

  • Transposition: Alle in der MIDI-Region enthaltenen Noten-Events werden während der Wiedergabe um das gewählte Intervall nach oben oder unten transponiert. Sogar ganze Ordner können auf diese Weise bequem und schnell transponiert werden. Wenn mehrere einzelne MIDI-Regionen innerhalb des Ordners bereits transponiert wurden, bleibt das relative Intervall zwischen ihnen erhalten.

    Für eine Transposition in Oktavschritten klicken Sie auf die Pfeilsymbole rechts neben dem Parameter „Transposition“. Daraufhin wird ein Einblendmenü geöffnet, in dem Sie die Oktavschritte direkt auswählen können.

    Sie können die Noten von Schlagzeugspuren u. a. vor Tonhöhenänderungen schützen, indem Sie das Markierungsfeld „Ohne Transposition“ im Informationsfenster des Instrumentkanals aktivieren. Wenn diese Option ausgewählt ist, wird der Parameter „Transposition“ in allen MIDI-Regionen ignoriert, die über diesen Channel-Strip ausgegeben werden (inklusive Instrument-Apple Loops auf Spuren, die Instrumentenkanälen zugeordnet sind).

  • Velocity (Anschlagdynamik): Alle Noten in der entsprechenden MIDI-Region werden um den gewählten Versatz verändert. Positive Werte werden zu der ursprünglich aufgenommenen Velocity addiert, negative Werte werden davon abgezogen, wobei natürlich jederzeit die Möglichkeit besteht, dass der Wert dann außerhalb der durch den MIDI-Standard definierten Grenzwerte (0 – 127) liegt. Wenn Sie einen Velocity-Versatz wählen, der jenseits des maximal oder minimal zulässigen Werts für eine bestimmte Note liegt, wird die Note mit dem Grenzwert wiedergegeben. Bei z. B. einer Änderung um den Wert +20 wird eine Note mit einer Velocity von 120 mit 127 wiedergegeben.

  • Dynamik: Dieser Parameter verändert ebenfalls die Velocity-Werte von Noten. Anstatt allerdings einen festen Betrag zu addieren oder zu subtrahieren, werden die Unterschiede zwischen leisen und lauten Noten (die Dynamik) verstärkt oder abgeschwächt. In dieser Hinsicht ist diese Funktion mit einem Kompressor oder Expander vergleichbar. Bei Werten über 100 % wird die Dynamik expandiert, was dazu führt, dass der Unterschied zwischen „laut“ und „leise“ zunimmt, während Werte unter 100 % die Dynamik komprimieren, wodurch der Unterschied zwischen „laut“ und „leise“ abgemildert wird.

    Bei der Einstellung „Fester Wert“ werden alle Noten mit einem festen Velocity-Wert von 64 übertragen. In Verbindung mit dem Parameter „Velocity“ (siehe oben) können Sie nun jeden beliebigen festen Wert einstellen.

  • Gate-Zeit: Der Begriff Gate-Zeit leitet sich von analogen Synthesizern ab und bezieht sich auf die Zeit, die zwischen dem Drücken und Loslassen einer Taste vergeht. Dieser Parameter wirkt sich auf die absolute Notenlänge aus, die sich vom musikalischen Notenwert unterscheiden kann. In der Praxis können Sie damit Noten in der Region mehr nach Staccato oder Legato klingen lassen. Der Parameterbereich bezieht sich auf die ursprüngliche Notenlänge. Die Einstellung „Fester Wert“ sorgt für ein extremes Staccato. Werte unter 100 % verkürzen die Noten. Werte über 100 % verlängern die Noten. Die Einstellung „Legato“ sorgt für eine vollständig gebundene Spielweise aller Noten unabhängig von ihrer ursprünglichen Länge, sodass alle Pausen zwischen den Noten in der Region eliminiert werden.

  • Länge beschn.: Mit dieser Funktion können Sie die Länge der letzten Noten in einer Region direkt im Bereich „Spuren“ ändern, indem Sie die Länge der MIDI-Region anpassen. Wenn die Funktion aktiviert ist, werden Noten am Regionsende abrupt abgeschnitten. Ist sie nicht aktiviert, werden Noten unabhängig davon, wo die Region endet, bis zu ihrem normalen Endpunkt gespielt.

  • Notation: Sinn dieser Funktion ist es hauptsächlich, die Notendarstellung von bestimmten Regionen zu vermeiden, die ausschließlich MIDI-Events enthalten, die sich nicht in der Notation darstellen lassen, wie Controller- oder SysEx-Daten. Wenn die Funktion nicht aktiviert ist, wird die MIDI-Region nicht im Notationseditor dargestellt.

  • Erweiterte Quantisierung Q-Flam: Noten mit der gleichen Zeitposition (Akkorde) werden mithilfe dieses Parameters zeitlich aufgespalten. Positive Werte bewirken ein aufsteigendes Arpeggio, negative ein absteigendes Arpeggio. Die Position der ersten Note – sei es die höchste oder tiefste, vorausgesetzt alle Noten haben dieselbe ursprüngliche Zeitposition – wird nicht verändert.

  • Erweiterte Quantisierung (Q-Velocity): Mit diesem Parameter regeln Sie prozentual, wie weit die Anschlagdynamik (Velocity) einer als Template dienenden Region auf die quantisierte Region übertragen werden soll. Bei 0 % behalten die Noten ihren Anschlagdynamikwert. Bei 100 % wird die Anschlagdynamik der Vorlage übernommen. Negative Werte ändern die Dynamik dahingehend, dass die Unterschiede zum Template noch stärker herausgestellt werden.

  • Erweiterte Quantisierung (Q-Länge): Mit diesem ebenfalls prozentualen Wert bestimmen Sie, wie sich die Notenlängen einer als Template fungierenden MIDI-Region auf die entsprechenden Längen quantisierter Noten auswirken. Bei 0 % passiert gar nichts, wohingegen bei 100 % die Notenlängen von der Template-Region genau übernommen werden. Negative Werte führen zu einer zusätzlichen Änderung der Notenlängen und damit zu einer größeren Abweichung.

Normalisieren von Parametern für MIDI-Regionen

Mit dem Befehl „MIDI“ > „Regionsparameter“ > „Regionsparameter normalisieren“ können Sie die Parametereinstellungen für alle ausgewählten MIDI-Regionen und Ordner normalisieren.

Das bedeutet, dass alle Einstellungen tatsächlich als Daten geschrieben und die Wiedergabeparameter auf ihre normalen Werte zurückgesetzt werden. Akustisch ändert sich dadurch nichts. Der Loop-Parameter und die erweiterten MIDI-Regionsparameter sind davon nicht betroffen. Mit diesem Befehl bestimmen Sie quasi, dass diese MIDI-Region-/Instrument-Parameterwerte dauerhaft festgeschrieben werden. In den meisten Fällen empfiehlt sich dies nicht, da die Flexibilität durch das Festschreiben der Daten stark eingeschränkt wird. Nur dann können Sie Ihre Meinung über die Bearbeitung der MIDI-Regionen jederzeit wieder ändern.

Normalisieren und MIDI-Kanäle

Wie die Funktion „Zusammenführen“ und das Werkzeug „Anheften“ kann die Funktion „Normalisieren“ die gespeicherten MIDI-Kanalnummern intelligent verwalten. Wenn alle gespeicherten Events dieselbe MIDI-Kanalnummer haben, wird der Kanal auf die Nummer des Instruments eingestellt, das der aktuellen Spur zugewiesen ist. Wenn sich die Events auf unterschiedlichen Kanälen befinden, fragt Logic Pro nach, ob Sie die Event-Kanäle konvertieren möchten oder nicht.

Die folgenden Optionen für das Normalisieren stehen auch im Menü „MIDI“ > „Regionsparameter“ zur Verfügung:

  • Normalisieren ohne Kanal: Die gespeicherte Kanalnummer wird nicht verändert.

  • Normalisieren ohne Kanal, Delay: Die gespeicherte Kanalnummer und der Delay-Parameter werden nicht verändert.

Wenn das Wiedergabeinstrument auf die Kanaleinstellung „Alle“ eingestellt ist oder es sich um einen völlig anderen Environment-Objekttyp (z. B. einen Kanal-Splitter für „A-Playback“) handelt, wird die gespeicherte MIDI-Kanalnummer auch durch die „normale“ Normalisierung nicht verändert.

Hinweis: Wenn Sie MIDI-Regionen bearbeiten, die in einem polyphonen Notensystemstil notiert sind, wird empfohlen, die Funktion „Normalisieren ohne Kanal“ zu verwenden, da der Event-Kanal dazu dient, die Noten den einzelnen polyphonen Stimmen im Notationseditor zuzuweisen.