Timing und Lautstärke (Pegel) der Lautsprecher
Die meisten Menschen mit einem intakten Gehör können sehr leicht erkennen, aus welcher Richtung ein Signal kommt: von links, von rechts, von vorne oder von hinten. Bestimmte Klänge können allerdings nur sehr schwer in Bezug auf die Abhörposition „geortet“ werden. Zum Beispiel:
Ein Pistolenschuss oder eine Fehlzündung bei einem Auto: Diese Signale lassen sich nur schwer orten, da sie einerseits laut sind und andererseits schnell verklingen. Sie könnten wahrscheinlich grob beurteilen, ob das Signal von links oder rechts kam, aber nicht, woher genau. Grund dafür ist, dass sich die ersten Reflexionen (Echos) schnell aufbauen und zerstreuen, wodurch sie sich nur schwer von dem ursprünglichen Klangereignis trennen lassen.
Düsentriebwerke eines Flugzeugs nehmen Sie als ein tieffrequentes Grollen wahr, das nur schwer zu orten ist, sofern sich das Flugzeug nicht direkt über Ihnen befindet. Erst in diesem Moment können Sie aufgrund der Lautstärke des Signals sowie der höheren Frequenzanteile der Düsentriebwerke eine Bewegung von links nach rechts oder von vorne nach hinten feststellen.
Andere Sounds sind einfacher zu orten:
Lastwagen, Autos und Motorräder: Sie erzeugen während der Fahrt eine konstante Mischung aus hohen und tiefen Frequenzen, durch die Sie ihre Bewegung verfolgen können.
Einzelne menschliche Stimmen: Mit diesem Klang ist der Mensch am besten vertraut und er weist sehr viele hochfrequente Anteile auf.
Bei einem Surround-Wiedergabesystem müssen für jeden Lautsprecher unterschiedliche Lautstärken (Pegel) und Delay-Zeiten eingestellt werden. So lassen sich an einer Abhörposition wahrgenommene Verzögerungen, die Ihre Fähigkeit beeinträchtigen, korrekt zu bestimmen, woher ein Klang kommt, kompensieren.
Besonders die Einstellung der Lautstärke nimmt Einfluss darauf, wie nah ein Klang empfunden wird, weshalb Sie die vorderen linken und rechten Lautsprecher idealerweise auf denselben Pegel einstellen sollten. Über diese Lautsprecher werden normalerweise die Spuren für Szenenmusik und -effekte sowie die eigentliche Filmmusik wiedergegeben. Oftmals werden sie auch für einen Teil der Dialogspur verwendet.
Der Center-Lautsprecher dient für gewöhnlich zur Wiedergabe der Dialogspuren und der Spuren für Szenenmusik und -effekte. Er sollte auf dieselbe Lautstärke wie die linken und rechten Lautsprecher eingestellt sein, wobei er zur Verbesserung der Dialogverständlichkeit auch höher ausgesteuert werden kann.
Sie sollten dafür sorgen, dass der Klang aller Front-Lautsprecher zur gleichen Zeit an der Abhörposition ankommt.
Sie sollten die Pegel der Surround-Lautsprecher und des Subwoofers (LFE) so einstellen, dass diese gut in die gesamte Klangkulisse eingebunden werden und mit dieser „verschmelzen“, anstatt einfach nur „Zusätze“ zu den Front-Lautsprechern zu sein. Grundsätzlich werden über die Surround-Lautsprecher (und den Subwoofer) die Spuren für Surround-Effekte und Filmmusik sowie die Spuren für Szenenmusik und -Effekte wiedergegeben.
Auch die Einstellung der Verzögerungszeit (Delay) ist für die Surround- und Subwoofer-Kanäle entscheidend. Wenn man davon ausgeht, dass die Pegel aller Lautsprecher passend eingestellt sind, kann das Timing der Surround-Lautsprecher (und des Subwoofers) im Vergleich zu den Front-Lautsprechern etwas „daneben“ liegen. Die meisten Surround-Verstärker erlauben daher, wahlweise eine positive oder negative „Verzögerung“ für diese Lautsprecher einzustellen.
Bei der Surround-Codierung, die mit dem im Mac App Store verfügbaren Programm „Compressor“ erfolgt, werden abhängig vom gewählten Format „Surround-Codierungs-Flags“ für die Surround-Lautsprecher integriert. Diese „Flags“ können von Surround-Decodern (AV-Receiver, Decoder-Software oder Surround-Verstärker) interpretiert werden.
Bei der Arbeit in Logic Pro X ist es nicht erforderlich, Verzögerungen zwischen Spuren festzulegen. Die Surround-Codierungs-Flags übernehmen dies.